In der Gewürzmühle Rosenheim fertigen Simon Mendel und sein Team feine Gewürze für Hobbyköche und Sterneküchen – als traditionelles Handwerk, modern interpretiert.
Wer die Gewürzmühle in Stephanskirchen betritt, betritt eine andere Welt. Eine, in der sich altes Handwerk mit feinem Gespür für Qualität, Ästhetik, Sensorik und Genuss verbindet. Schon beim ersten Schritt durch die Tür strömt der Duft frisch gemahlener Gewürze in die Nase, verheißungsvoll und vielschichtig. Und während die Maschinen – viele davon noch aus der Gründungszeit des Betriebs – surren, mahlen und rösten, entstehen im Hintergrund neue Gewürzmischungen, die Spitzen- und Hobbyköchinnen gleichermaßen begeistern.
Simon Mendel nennt sich bewusst „Gewürzmüller“. Denn was hier passiert, ist echte Handarbeit. Rösten, Mahlen, Mischen, Abfüllen: alles geschieht in der hauseigenen, gläsernen Manufaktur, wo es zwar geheimnisvoll duftet, aber ansonsten keinerlei Geheimniskrämerei betrieben wird. Ganz im Gegenteil: Wer so erlesene Zutaten verarbeitet, lässt sich gerne über die Schulter schauen! Das Ziel ist ebenso klar wie anspruchsvoll: bestmögliche Qualität, ohne Kompromisse. Paprika edelsüß wird hier ebenso ernst genommen wie der seltene Voatsiperifery-Pfeffer aus Madagaskar. Und die Mischungen, wie etwa die Currys, tragen Mendels Handschrift: intensiv, ausgewogen, mit Tiefgang.
Die Zutaten kommen, wenn möglich, aus der Region. Was von weiter her stammt, wird mit Bedacht gewählt. „Wie beim Wein beeinflussen auch bei Gewürzen Terrain und Klima das Aroma“, sagt Mendel. Herkunft ist alles. Deshalb kennt er seine Produzent:innen, die Hände, durch die das Rohprodukt gegangen ist. Nichts verläuft anonym, nichts wird dem Zufall überlassen. Aromazusätze, chemische Komponenten, Stearate, Rieselhilfen oder Weichmacher kommen dem Gewürzmüller nicht in die Tüte! Auf diese geradezu achtsame Weise entsteht ein Sortiment, das sich sehen, riechen und schmecken lassen kann. Mehr als 250 Produkte umfasst es inzwischen – Tendenz steigend. Doch trotz dieser Vielfalt bleibt Mendel fokussiert. Neue Kreationen werden im Team und mit herausragenden Köch:innen kritisch getestet, erst dann finden sie den Weg ins Regal. „Jedes Gewürz steht für sich“, sagt er. Und meint das genau so.
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Im Laden neben der Manufaktur kann man nicht nur einkaufen, sondern auch zuschauen: Wie der Zimt gemahlen und der Koriander geröstet wird. Wie Gewürze zu einer neuen Mischung zusammenfinden. Das alles macht die Gewürzmühle zu einem besonderen Ort – und zu einem Gegenentwurf zur anonymisierten, standardisierten Lebensmittelindustrie. Hier wird mit den Händen gearbeitet, mit der Nase beurteilt, mit dem Herzen entschieden.
Kochkurse im Gewürzkontor Bad Endorf
Wer möchte, kann sich auch im Gewürzkontor in Bad Endorf umsehen, wo neben Gewürzen auch andere Genussartikel und Küchenzubehör angeboten werden. Sogar Kochkurse finden statt, bei denen die Philosophie der Gewürzmühle erlebbar wird: bewusster Umgang mit Lebensmitteln, Konzentration auf das Wesentliche, Freude an echtem Geschmack. Genau das könnte das Geheimnis von Mendels Erfolg sein: dass man hier spürt, wie viel Liebe und Sorgfalt in jedem Glas stecken; dass Gewürze mehr sind als bunte Körner in einem Gericht. Sie sind Ausdruck einer Haltung. Sie sind das i-Tüpfelchen. Sie sind die Poesie der Küche, die in der Gewürzmühle mit jedem Duft, jedem Mahlvorgang, jedem neuen Rezept fortgeschrieben wird.
Infos: gewuerzmuehle-rosenheim.de