Mit iko in den Fahrrad Frühling: Ehe Biker*innen sich selbst wieder im Sattel fit halten, sollten sie ihr Fahrrad frühlingsfit machen. Ein Profi erklärt die wichtigsten „Kontrollpunkte“. (Aus dem Archiv)

Die Sonne gewinnt langsam an Kraft, die Straßen und Trails sind frei von Schnee, die Luft duftet nach den ersten Blüten – in solchen Momenten juckt es Hobby- und ambitioniertere Radler*innen unweigerlich in den Beinen. Am liebsten würden sie ruckzuck in den Keller oder die Garage stapfen, das Rad herausholen und sich in den Sattel schwingen. Doch Vorsicht – um Schäden am Fahrrad oder gar Verletzungen aufgrund von Sicherheitsmängeln zu vermeiden, sollte zunächst eine kleine Fahrradinspektion auf der Agenda stehen.

Nico Göbl aus der iko-Fahrradwerkstatt hat dem himmeblau Magazin die wichtigsten Tipps für den Frühjahrs-Check von Gravelbike und Rennrad, Mountainbike und E-Bike verraten. Übrigens: Das sollte nicht nur aus Liebe zum Rad und zur eigenen Gesundheit geschehen. Auch rein rechtlich darf man sich nur auf einem verkehrssicheren Fahrrad fortbewegen.

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Basics nach der Reinigung: Das gehört zur Fahrrad-Kontrolle

Welchen Fahrradtyp auch immer man bevorzugt, ein paar grundsätzliche Handgriffe schaden übergreifend nicht. „Basics“, nennt sie der Experte – und überspringt aus Gründen der Selbstverständlichkeit das Thema Sauberkeit. Nehmen wir also an, wir haben unser Bike bereits brav mittels Bürste, Lappen und Wasser (zur Not schonendem Reinigungsmittel) vom Schmutz der letzten, herbstlichen Ausfahrten befreit – dann rät Nico,

  • zunächst die Reifen in Augenschein zu nehmen. Hat das Rad einen sogenannten Stehplatten? Meist hilft dann die Pumpe. Ist der Reifen jedoch porös und/oder zeigt eine gewisse Unwucht, besser gegen einen neuen austauschen.
  • „Das wichtigste Utensil in Sachen Sicherheit sind die Bremsen!“ Die gilt es also besonders sorgfältig zu prüfen. Aktuelle Fahrräder arbeiten häufig mit Hydraulik. Ist kein Druckpunkt vorhanden, muss entweder Flüssigkeit nachgefüllt oder entlüftet werden. Das erweist sich als etwas anspruchsvoller als bei den früheren Seilzugbremsen. Wer sich unsicher ist, überlässt das also besser den Profis!
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Mit iko in den Fahrrad-Frühling – alles kontrolliert?

  • Gleiches dürfte für die Schaltung gelten. Passen die Einstellungen noch? Verlaufen Schaltung und Kettenführung parallel zum jeweiligen Ritzel? Die Kette sollte weder oben „herauschmieren“ noch unten herunterhängen. Was die Beweglichkeit von Schaltwerk und Umwerfer angeht, empfiehlt der Profi ein gutes Silikonöl.
  • Und rät, das komplette Rad nicht nur nach offensichtlichem Verschleiß abzusuchen, sondern vor allem auch den festen Sitz der Schrauben zu kontrollieren. Insbesondere bei Mountainbikes hat sich im Laufe einer langen Saison womöglich etwas gelockert, gerade bei vollgefederten Bikes sollten Federgabel, Gelenke und Dämpfer auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden.
  • Thema Gabel: „Streng genommen“, sagt Nico, „haben die meisten Fabrikate ein Wartungsintervall von nur rund 40 Stunden.“ Für leidenschaftliche Biker*innen ist das natürlich in Windeseile geschafft.
  • Weil die Wenigsten wirklich Monat für Monat zum Service kommen können, ist eigene Sorgfalt gefragt. Sind die Staubkappen trocken? Dann bitte mit Silikonspray schmieren. Wie steht es um die Dichtringe? Sind Teile porös? Der Experte rät, am besten vor dem Einwintern einen ehrlichen, kritischen Blick zu wagen. Denn: „Federelemente sind im Winter gut im Service aufgehoben, da ist die Wartezeit viel kürzer.“
  • Nicht vergessen sollten Mountainbiker*innen ihre Luftfedergabeln beziehungsweise Luftdämpfer. Die können über den Winter Druck verloren haben, was die Performance auf dem Trail negativ beeinflussen würde. Deshalb: Kartusche kontrollieren! Und auch hier gilt: Wenn das eigene Bike-Wissen nicht reicht, lieber zum Profi kommen. Gerade neuere Modelle, bei denen die Verkabelung intern durch den Rahmen verläuft, können Hobbyschrauber*innen schon mal an ihre Grenzen bringen.  
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Das E-Bike frühlingsfit bekommen

Im E-Bike-Bereich kommt zu den genannten Basics das Zusammenspiel von Komponenten wie Bedieneinheit, Display, Akku und Motor hinzu. Über das Wohl und Wehe eines E-Bikes entscheiden Besitzer*innen schon bei der Lagerung. Denn: Der Akku sollte bei 40 bis 60 Prozent Ladung bei einer Raumtemperatur von nicht  unter 10 Grad überwintern. „Sonst nehmen die Ionen schaden“, warnt Nico. Wer keinen ausreichend warmen – und trockenen! – Keller hat, muss sich nicht grämen: Zum Service der iko Fahradwerkstatt gehört es auch, Akkus für die heimische Lagerung zu präparieren.

Dann muss man ihn im Frühjahr nur einsetzen, starten und schauen, ob das System wie gewohnt anspringt. Genau wie beim Auto sollte man auch beim E-Bike unbedingt auf etwaige Fehlercodes achten – und diese keinesfalls ignorieren. Im Zweifel: Ab zu iko! Die Werkstatt ist darauf spezialisiert, entsprechende Fehlercodes zu analysieren, Ursachen zu identifizieren und das Problem zu beheben. Letzteres gilt natürlich nicht nur für E-Bikes – Nico und seine Kolleg*innen versorgen und reparieren Fahrräder aller Art –  ob Mountaibikes, E-Bikes, Trekkingräder, Renn- und Gravelräder oder Kinderfahrräder. Da kann die neue Fahrradsaison kommen.