Um Äpfel direkt vom Baum pflücken zu können, müssen wir noch ein paar Monate warten. Hochwertiger Direktsaft aus dem Streuobst unserer Region gibt es allerdings das ganze Jahr über. Denn der wartet in großen Tanklagern in Rohrdorf nur auf seine Abfüllung. Wir werfen einen Blick in die Produktion der Oro Fruchtsaft Kelterei!

Blick zurück zum Ende des Sommers 2021, in dessen Spätherbsttage. Da ging es wieder ganz schnell: Die Äpfel und Birnen an den Bäumen der Streuobstwiesen in unserer Heimat wurden reif, fielen vom Ast – und mussten von ihren Obstbauern und -bäuerinnen sofort geerntet werden. Viele, die zumindest ein paar Obstbäume ihr eigen nennen, machten sich nach der Ernte umgehend auf den Weg nach Rohrdorf. Das Ziel der dortigen ORO Fruchtsaftkelterei: Aus diesem wirklich frischem Obst einen Direktsaft von höchster Qualität herzustellen. Für den Erfolg ebenjener Mission ist die Kelterei mit unzähligen DLG-Prämierungen belohnt worden.

Auch spannend: Die ORO Streuobst-Initiative für nachhaltig regionalen Genuss

Die Lieferant*innen übrigens können ihr Streuobst jedes Jahr vor Ort gegen „Saftguthaben“ tauschen um es während des Jahres dann gegen ORO-Fruchtsäfte, -Schorlen und Fruchtsaftgetränke aus Äpfel und Birnen einzutauschen. Aber auch wer selber keine Obstbäume hat, kommt das ganze Jahr über in den Genuss – im Handel, in der Gastro oder direkt über den Verkauf in Rohrdorf.

Blick in die Produktionshalle von ORO

Doch wie funktioniert das genau? Wie wird aus den Äpfeln und Birnen der Streuobstwiesen in der Region bis heute der wohlschmeckende Oro-Saft? Dazu haben wir uns im Herbst letzten Jahres zwischen die an- und abfahrenden Obstbaumbesitzer gemogelt – und einen Blick in die Produktion des Unternehmens geworfen.

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Seit der Gründung der ORO Fruchtaftkelterei als Genossenschaft von ein paar dutzend Obstbauern im Jahr 1958 hat sich einiges an der Produktion bei Oro geändert. Vieles läuft automatisiert. Und das schon ab dem Punkt, an dem die Traktoren mit Anhängern oder Autos voller Obstkisten an den Silos an der Hinterseite des Unternehmens halten. Die Silos sind wie Trichter konstruiert, Äpfel und Birnen landen direkt auf einem Förderband, das sie über die  Obst-Waschstraße leitet. Die Früchte werden dort handverlesen und dann gemahlen. Es entsteht die so genannte „Maische“. Sie wird in die Dekanter-Zentrifugalpresse geleitet.

Dekant-Pressverfahren für noch mehr Genuss

Während in vielen anderen Keltereien das Obst konventionell zu Saft gepresst wird, stellt das ORO-Dekant-Zentrifugalverfahren sicher, dass sehr feine Fruchtfleisch-Anteile als gesunde und schmackhafte Ballaststoffe in den Saft gelangen können. Außerdem reduziert sich der Kontakt mit Luft wodurch Oxidation (schädlich für die Saftqualität) auf ein Mindestmaß begrenzt werden kann. Selbst bei gleichem Säureanteil schmeckt der ORO-Saft so „softiger“.

Der „direkteste Direktsaft, der möglich ist“

Damit wir aber auch jetzt im Frühling und Sommer ORO-Säfte genießen können, wird der Saft von Oro in der Produktion sterilisiert, d.h. kurzzeitig erhitzt um ihn damit ohne Chemiezusätze haltbar zu machen. Während der regelmäßigen Qualitätskontrolle im Labor fließt er in riesige Edelstahltanks, wo er zwischengelagert wird bis es in die Flasche geht. 2,2 Millionen Liter Saft finden hier Platz! „Wir wollten den »direktesten« Direktsaft, der möglich ist“, sagt ORO-Geschäftsführer Joachim Wiesböck, „und einen direkteren Weg zum wohlschmeckenden Apfelsaft gibt es nicht.“

Übrigens: Kaum ein Gramm von Apfel oder Birne wird in der Saftproduktion verschwendet. Selbst der verbleibende Trester wird bei der Wildtierfütterung verwertet.

Damit das Qualitätsprodukt auch in der Flasche nichts von seinen Vorteilen verliert, setzt Oro für seine Fruchtsäfte auf braune Mehrweg-Glasflasche. Darin ist der Saft am besten gegen Licht und Umwelteinflüsse geschützt. Die Flaschen befinden sich in einem fortwährenden Tauschsystem: Fruchtsäfte werden per eigenem LKW in die Getränke-Fachmärkte der Region ausgeliefert, die Mehrweg-Pfandflaschen kommen zur Wiederbefüllung zurück nach Rohrdorf. Die kurzen Wege sorgen für ein Maximum an regionaler Nachhaltigkeit.

Wer Lust hat, die Energie des Spätherbstes im Frühling und Sommer zu schmecken, der kann bei ORO mit guten Gewissen das ganze Jahr anstoßen. Eine Übersicht über das komplette Sortiment gibt es unter www.oro-saft.de