Diese schöne Rundtour um die Hochplatte mit Wanderung auf den Gipfel verspricht grandiose Aussichten in den Chiemgau, auf den Chiemsee und auf die Bergwelt bis zum Alpenhauptkamm. Dabei fahren wir überwiegend auf guten Forstwegen. Nur die vielen Viehsperren zwischen Rachlalm und Hefteralm können für manche Biker*innen sehr nervig sein, da man immer wieder absteigen muss, um die Weidezäune zu öffnen und zu schließen. Doch die urigen Almhütten mit ihrer Idylle entschädigen sofort dafür.

Diese Rundtour starten wir am Parkplatz der Hochplattenbahn in Marquartstein, halten uns linker Hand der Talstation und fahren auf dem guten und breiten Forstweg bergauf durch den Wald. Auf einer Höhe von 870 Meter kommen wir an einer großen Wiesenfläche aus dem Wald und haben eine gute und schöne Aussicht hinunter ins Tal nach Grassau und Marquartstein und auf die Berge im Osten, zum Hochgern und Hochfelln. Schon nach 30 Minuten Fahrzeit auf immer guten Wegen erreichen wir die erste Einkehrmöglichkeit, die Rachlalm. Bis zur idyllischen Hefteralm sind es auf dem einfachen Wiesenweg und dem wurzeligem Waldweg nur gute fünf Minuten. Wir müssen während dem Weidebetrieb im Sommer aber viele Weidezäune und -sperren durchqueren. Dazu müssen wir immer wieder absteigen, um die Weidezäune zu öffnen und zu schließen. Eine Viehsperre ist auch sehr eng, sodass man sein Bike entweder auf dem Hinterrad stehend durchschiebt oder sogar über den Zaun heben muss.

Schmankerl locken zur Einkehr

Die Hefteralm mit Backhaus hat nur wenig Weitblick, ist aber sehr liebevoll rund ums Haus hergerichtet und dekoriert, so dass man hier gerne verweilt. Außerdem locken viele selbstgemachte Schmankerl zur Einkehr. Hinter der Hefteralm geht der gute Forstweg hinauf. Bei der Weiterfahrt bekommen wir schöne Ausblicke auf das Chiemgau mit dem Chiemsee. An der Moieralm fahren wir vorbei, bevor eine kurze Abfahrt uns zu einem weiteren Forstweg führt, dem wir links bergauf folgen. Der Weg führt uns in einem großen Bogen um den Großstaffn. Immer wieder bekommen wir zwischen den Bäumen Blicke ins Flachland mit dem Chiemsee, hinunter ins Tal Richtung Marquartstein und auf die Berge im Osten.

<

Im weiteren Verlauf wird der Weg für einige Zeit steiler mit etwas gröberem und losem Untergrund, aber für etwas geübte Biker*innen kein Problem. Auf 1.420 Meter Höhe erreichen wir den Sattel zwischen Hochplatte und Haberspitz und ein großartiges Panorama öffnet sich uns. Die weiten Wiesenflächen der Piesenhauser Hochalm liegen unter uns, dahinter die felsige Kampenwand. Vom Sattel aus sind es zu Fuß nur 160 Höhenmeter zum Gipfel der Hochplatte. Daher lassen wir unser Bike am Sattel stehen und erreichen den Gipfel auf schmalem und steilem Steig nach 30 Minuten. Zurück am Bike fahren wir hinunter zu den Wiesenflächen der Piesenhauser Hochalm, doch müssen wir bis zur bewirteten Almhütte noch den kurzen aber steilen Zwischenanstieg bewältigen. An der Piesenhauser Hochalm haben wir das Gefühl, dass der Chiemsee zum Greifen nah ist. Auf der sonnigen Terrasse haben wir einen grandiosen Blick nach Süden mit Sicht ins Tal und auf die Bergwelt der Loferer Steinberge, der Steinplatte, des Kaisergebirges und im Hintergrund auf den Alpenhauptkamm mit dem Großvenediger. Bei dieser Aussicht kann man ohne Probleme eine längere Pause einlegen. 

Anschließend fahren wir einen Teil des Weges zurück, bevor es Richtung Staffn-Alm weitergeht. Die Alm liegt nur wenige Meter von der Bergstation der Hochplattenbahn entfernt. Wer jetzt noch hungrig ist, sollte hier unbedingt die Bratkartoffeln probieren, die sind unschlagbar gut. Unterhalb der Bergstation kann man den Gleitschirm- und Drachenpiloten beim Starten zuschauen. Dieser zu Beginn gute Weg führt über einen anspruchsvollen Trail für geübte Trailliebhaber*innen hinunter. Wir aber halten uns bei unserer Abfahrt von der Staffn-Alm vor der Bergstation rechts und fahren auf dem guten und an manchen Stellen auch steilen Forstweg hinunter bis zum Ausgangspunkt.

Der Text stammt aus dem zweiten EMTB-Führer von Renate Brümmer und Burkhard Martens

Das Buch „Die 50 schönsten E-Mountainbike-Touren südlich des Chiemsees“ richtet sich an Genussradler*innen, die in erster Linie auf guten Forstwegen auf einen Berg fahren möchten und Wert auf ein Naturerlebnis in herausragender Berglandschaft und mit urigen Hütten zum Einkehren legen.

ISBN 978-3-00-064714-7, [D/A]
29,95 €
www.emtb-führer.de